Schmerzen - immer und überall

Bild: Peter Weidemann in: Pfarrbriefservice.de
Bild: Peter Weidemann in: Pfarrbriefservice.de

Mittlerweile macht mir meine Gehbehinderung zu schaffen. Ein Ziehen hier, eine Bewegungseinschränkung dort und Schmerzen an Körperteilen, die bisher immer ganz gut funktioniert haben. Schmerzen zehren an der körperlichen, aber auch an der psychischen Kraft. Am Ende wird man zum „Sessel-Hocker“, was der Gesundheit alles andere als gut tut.

Für viele Menschen, zumal Ältere, sind Schmerzen ständige Begleiter. Aber auch in jüngeren Jahren kann es durchaus sein, dass Schmerzen das Leben zur Hölle machen: Migräne, oder ein Bandscheibenvorfall, sind nur einige wenige Beispiele. Natürlich setzt die Medizin alles daran, Schmerzen zu vermindern. Die Schmerztherapie hat in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht.

Und doch muss man wohl am Ende sagen: Nur wenn wir „mausetot“ sind, haben wir keine Schmerzen mehr. Sie gehören zum Leben. Sie haben neben der Funktion, uns Krankheiten und Verletzungen anzuzeigen, den Sinn uns unsere eigene Verletzlichkeit und unsere grundsätzliche Bedürftigkeit zu zeigen. Immerhin: Wer Schmerz empfindet, fühlt überhaupt noch etwas und hat im Gegensatz zu völliger „Apathie“ überhaupt noch einen Zugang zur Welt.

Am 15. September feiert die Kirche das Fest der „Schmerzen Mariens“.

Mariens Lebensweg war mit Angst, Schmerz und Trauer gepflastert. Der Blick auf ihre Lebensstationen und nicht zuletzt das unendliche Leiden ihres Sohnes Jesus, können uns zumindest helfen, an den hartnäckigen Schmerzen in unserem Leben nicht zu verzweifeln.

Hanns-Jörg Meiller, Pfarrer