In seiner Botschaft zum 56. Weltfriedenstag 2023 stellte Papst Franziskus fest, dass die größte Lektion aus der Corona-Pandemie darin bestehe, zusammenzustehen. Wir alle brauchen einander und unser größter, wenn auch zerbrechlichster Schatz ist die menschliche Geschwisterlichkeit, die auf unserer gemeinsamen Gotteskindschaft beruht. Niemand kann sich allein retten. „Es ist daher dringend notwendig, dass wir gemeinsam die universalen Werte suchen und fördern, die den Weg dieser menschlichen Geschwisterlichkeit vorzeichnen.“
Kein Mensch ist eine Insel. Wir brauchen einander, um als Menschen zu leben und zu wachsen. Freundschaft und gegenseitige Unterstützung in der menschlichen Gemeinschaft fördert die Ideale von Freiheit, Gleichheit und Geschwisterlichkeit. Wir lassen alle Unterschiede hinter uns, um uns als Mitglieder der einen menschlichen Familie zu erkennen und zu akzeptieren.
Das Partnerschaftsgebet unserer Diözese Limburg erkennt an, dass wir und unsere Partner durch Sprache, Geschichte, Musik, Essen und vieles mehr unterschieden sind. Wir sind jedoch Brüder und Schwestern durch unseren Glauben an Gott, den Vater, und an seinen Sohn und unseren Bruder Jesus Christus.
Der Feind des Menschen ist kein anderer Mensch. Die Sünde ist sein Feind! Selbstbezogenheit verwüstet unsere Herzen. Von Anfang an war der Lohn der Selbstbezogenheit der Tod. „Was der Mensch sät, wird er ernten." (Gal 6, 7) Wenn Sie Samen des Friedens säen, ernten Sie Friedensfrüchte. Aber säen Sie Samen der Zerstörung, dann ist das Ergebnis Zerstörung.
Der Jakobusbrief bestätigt, dass es zu Streit und Kriegen kommt, wo es an Gerechtigkeit fehlt: „Woher kommen die Kriege bei euch, woher die Streitigkeiten? Doch nur vom Kampf der Leidenschaften in eurem Innern. Ihr begehrt und erhaltet doch nichts. Ihr mordet und seid eifersüchtig und könnt dennoch nichts erreichen. Ihr streitet und führt Krieg “ (Jak 4,1-2).
Ein grundlegendes philosophisches Prinzip behauptet: „Fällt die Ursache fort, entfällt auch die Wirkung.“ (cessante causa cessat effectus). Es scheint offensichtlich, dass wir Ungerechtigkeiten gegenüber unseren Mitmenschen aus der Welt schaffen müssen, um einen dauerhaften Frieden zu erhalten, den nur Jesus geben kann: „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht wie die Welt ihn gibt, gebe ich ihn euch.“ (Joh 14, 27)
Robert Tanto, Pfarrer