Einige Monate sind vergangen. Maria hat mittlerweile einen großen runden Bauch. Doch statt sich ausruhen zu können, wurde ihr Mann Josef aufgefordert, sich wegen eines Befehls des Kaisers in seine Heimatstadt Bethlehem zu begeben. – Nach einer langen Reise erreichen sie die Stadt mitten in der Nacht. Genau zu dieser Zeit wollte das Kind auf die Welt kommen.
Im Lukas-Evangelium wird erzählt:
„Es geschah, als sie dort waren, da erfüllten sich die Tage, dass sie gebären sollte, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.“ (Lk 2,6-7)
Erinnert ihr euch noch an den Engel? – Er hatte eine Botschaft für Maria. Und jetzt kam er zu den Hirten.
Das Lukas-Evangelium erzählt:
„In dieser Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde. Da trat ein Engel des Herrn zu ihnen und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie und sie fürchteten sich sehr. Der Engel sagte zu ihnen:
Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteilwerden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Christus, der Herr. Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das in Windeln gewickelt in einer Krippe liegt.“ (Lk 2,8-12)
Was muss das für eine Überraschung gewesen sein. Mitten in der Nacht bringt ein Bote Gottes den Hirten diese Nachricht. – Zunächst erschrecken sie – so wie auch Maria erschrak als der Engel zu ihr kam. – Auch sie hören, was Maria gesagt wurde: „Fürchtet euch nicht!“ – Und: „Der Retter ist geboren!“ – Ja, schon lange hatte das Volk darauf gewartet. In aller Not und Bedrängnis, in aller Unterdrückung und Armut hatten die Menschen gehofft, dass Gott sie nicht allein lässt, - dass er den schickt, der alles neu macht. – Und nun sollte das geschehen sein? –Und die Hirten sollten es zuerst erfahren! – Welch‘ eine Freude!