Brotsorten gibt es bei uns in Deutschland in solcher Fülle, dass uns die Auswahl beim Bäcker schon schwer gemacht wird - erst recht, wenn man mit regionalen Brotsorten konfrontiert wird.
Von meinen Vorfahren habe ich den wertschätzenden Umgang mit Brot übernommen, sowie den Brauch, jeden Brotlaib vor dem Anschneiden mit einem Kreuz zu bezeichnen. Außerdem verschenke ich Brot und Salz zum Einzug in ein neues Heim.
Am Tag des Hl. Blasius (3. Februar) gab es in Süddeutschland den Brauch, Blasiusbrote (oft ein Heilbrot mit getrockneten Früchten oder Kräutern) zu backen und diese zum Segnen mit in die Kirche zu bringen.
Das Agatha-Brot - eine Brotform mit zwei Hügeln - wurde am 5. Februar dem Tag der Hl. Agatha (Fürsprecherin der Brustkranken) gebacken und in der Kirche gesegnet.
Von solchen besonderen Broten erhoffte man heilbringende Wirkungen für Mensch und Vieh und ging deshalb sehr umsichtig mit diesen Broten um.
M.Kitz-Paech, Gem.ref.
Rezept für Oettinger Blasiusbrote:
Je 200g Roggen- und Weizenmehl mit 1 Prise Salz und etwas Wasser verkneten, bis der Teig knetfähig ist. Auf viel Mehl den Teig ausrollen und mit einem Fingerhut (1-1,5cm Durchmesser) die „Brote“ ausstechen. Auf einem gut bemehlten Blech bei 170-180 Grad ca. 10-15 Min backen.