Auferstehung – so schwer zu verstehen, so griffig und verständlich das Wort auf den ersten Blick aussehen mag. Suchen wir wegen solcher „Formeln“ Gott dort, wo er nicht zu finden ist und er wartet auf uns, wo wir ihn nicht suchen?
Was sagt uns Ostern?
Jesus wurde vom Tode auferweckt zum Leben. Wir fragen uns, wie das sein kann? Wir versuchen im Blick auf unsere Verstorbenen und auf unseren eigenen Tod zu einer tröstend-beruhigenden Antwort zu kommen.
Was also feiern wir?
Die Mitte der Botschaft Jesu ist: Das Leben stirbt nicht, weil die Liebe nicht sterben kann. Das ist Grund unsterblichen Vertrauens. Ihm möchte ich vertrauen, mein Leben anvertrauen. Ohne Wenn und Aber.
Unser Leben hängt nicht an unserem Körper, wir sind nicht, wie es scheint, in erster Linie biologische Wesen. Wir sind durch und durch spirituelle Wesen. „Auferstehung des Fleisches“ – die uralte Formel meint für mich: Was mir wichtig, wert und liebenswert war, lebt in Gott weiter.
Das Paradies liegt nicht hinter uns, sondern liegt vor uns: Die Erfahrung der Einheit mit Gott. Auch das meint Auferstehung: Das Leben geht in Gott hinein, besteht in IHM ewig. Das Wie wage ich mir nicht auszumalen.
Die schwarzen Strahlen des Künstlers Hubert Kiecol wollen etwas von Gottes Macht andeuten, die uns aber noch verborgen ist. Es braucht wohl Mut zum inneren Aufbruch, zum Wegwälzen des Steines in uns…
Das heißt für mich persönlich Auferstehung:
Gott kommt mir in Christus entgegen, durch sein Leben, sein Leiden, seinen Tod. Vor allem aber durch sein Vertrauen, dass Gott das Leben jedes Einzelnen in seiner Hand hält. Und dies im ewigen Leben zu seiner Fülle und zu seiner Endgültigkeit bringt.
Hans-Jürgen Braun, Diakon